Wer ist die AKB?
Karlsruher Bürgerinnen und Bürger haben sich schon früh zusammengeschlossen, um das Gemeinwohl zu fördern und die Interessen ihres jeweiligen Stadtteils gegenüber der Stadtverwaltung zu vertreten. Dabei liegen die Gründungen der ältesten Bürgervereine schon mehr als ein Jahrhundert zurück und damit haben sie viel Erfahrung bei der Partizipation in der kommunalen Verwaltung. Die Bürgervereine haben sich während dieser Zeit zu wichtigen Gesprächspartnern der Stadtverwaltung entwickelt. Die Tradition der heutigen Bürgervereine gründet sich anfangs auf Protesthaltungen zu bestimmten Vorkommnissen in der Stadt. So verursachten die zahlreichen Sperrungen der Verbindung von der Innenstadt in die heutige Südstadt durch die Eisenbahn ständige Klagen von Südstädtern, die sich dann 1888 zur Bürgergesellschaft Südstadt zusammenschlossen. In der Weststadt sorgte der dort offene Landgraben mit seinem Gestank für Unmut, was dann 1894 zum dortigen Bürgerverein führte. Als die 1913 dann erfolgte Verlegung des Bahnhofs an der Kriegsstraße, wo heute das Badische Staatstheater steht, an seinen heutigen Standort drohte, befürchteten vor allem viele Geschäftsleute der Stadtmitte und der Oststadt Einbußen. So gründete sich 1896 der Verein für die Oststadt und 1901 für die Altstadt. In den Folgejahren wurden in nahezu allen Stadtteilen Bürgervereine gegründet, der jüngste wurde 1996 in der Nordstadt ins Leben gerufen.
Das ehrenamtliche Engagement der Bürgervereine orientiert sich stets am Gesamtwohl unserer schönen Stadt Karlsruhe.
Alle heute 25 Karlsruher Bürgervereine haben sich unter der Dachorganisation „Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine e.V.“ (AKB) zusammengeschlossen. Diese wurde erstmals 1925 und 1953 wiedergründet. Sowohl die Bürgervereine einzeln als auch die AKB, vertreten durch ihre Vorstände, sind anerkannte Partner der Stadtpolitik und der Stadtverwaltung. Sie nehmen die Mitsprachemöglichkeiten in verschiedenen kommunalen Gremien wahr.
Die Bürgervereine vertreten dabei die Belange ihrer Stadtteile gegenüber der Verwaltung prinzipiell eigenständig. Stadtteil übergreifende Probleme werden in der AKB behandelt. Es wird aber sehr darauf geachtet, dass dabei nie in die Souveränität des betroffenen Bürgervereins eingegriffen wird. Auf Wunsch, und soweit nicht die Interessen benachbarter Bürgervereine dadurch negativ tangiert werden, unterstützt der Vorstand der AKB die Bürgervereine in der Umsetzung ihrer Anliegen.
Insoweit wirken alle zusammen an der Weiterentwicklung Karlsruhes mit. Die Bürgervereine und die AKB haben sich zur parteipolitischen und konfessionellen Neutralität verpflichtet. Dadurch gewährleisten sie eine politisch neutrale Kooperation mit den gewählten Vertretern der Parteien und Wählervereinigungen im Gemeinderat sowie mit der Stadtverwaltung.
Diese Konstellation ist in Deutschland, wenn überhaupt, wohl nur vereinzelt anzutreffen.
Die Karlsruher Stadtteile mit Bürgervereinen
Bürgervereine mit Gründungsjahren
1 – BV Altstadt – 1901
2 – BV Beiertheim – 1907
3 – BG Bergwald – 1968
4 – BV Bulach – 1925
5 – BV Daxlanden – 1922
6 – BG Durlach und Aue – 1892
7 – BV Grünwinkel – 1925
8 – BK Hagsfeld – 1955
9 – BV Knielingen – 1959
10 – BV Mühlburg – 1898
11 – BV Neureut – Heide – 1953
12 – BV Neureut – Kirchfeld – 1950
13 – BV Nordstadt – 1996
14 – BG Nordweststadt – 1959
15 – BV Oberreut – 1965
16 – BV Oststadt – 1896
17 – BV Rintheim – 1907
18 – BG Rüppurr – 1907
19 – BV Stadtmitte – 1901
20 – BG Südstadt – 1888
21 – BV Südweststadt – 1896
22 – BG Untermühl – und Dornwaldsiedlung – 1988
23 – BV Waldstadt – 1959
24 – BV Weiherfeld – Dammerstock – 1926
25 – BV Weststadt – 1894